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Hannes Wendler ist Mercator-Fellow der a.r.t.e.s. Graduiertenschule der Universität zu Köln. Er hat Philosophie und Psychologie in Innsbruck und Heidelberg mit einem Forschungsaufenthalt in Cambridge studiert. Seine Forschungsschwerpunkte betreffen die phänomenologische Psychologie, die Empathie und das Mensch-Tier-Übergangsfeld. Seit 2021 ist er Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft für Philosophie und Psychologie (www.phi-psy.de). Im Rahmen seiner dortigen Tätigkeiten betreibt er zusammen mit Alexander Wendt das Podcastprojekt „Fipsi: der philosophisch-psychologische Podcast“ (https://www.phi-psy.de/fipsi-der-philosophisch-psychologische-podcast/).


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E-Mail: hwendler[at]uni-koeln.de

Research Project

Désordre du Coeur: Die theoretische Grundlegung einer axiologischen Psychopathologie und die klinische Bestimmung von Wertnehmungsstörungen

Was ist axiologische Psychopathologie?* In ihrem Zentrum steht die Frage nach der spezifischen Vulnerabilität und Resilienz der psychischen Organisation der Person und ihrer Wertordnung, d.h. ihrem ordo amoris bzw. ordre du coeur (Scheler, 1986). Als Weiterentwicklung der phänomenologischen Psychopathologien (De Haan, 2020; Fuchs, 2020; Holzhey-Kunz, 2019), besteht das theoriesystematische Hauptanliegen des Projekts darin, einen neuen psychopathologischen Ansatz vorzulegen, der unser Verständnis von psychischen Störungen um ihre Beziehung zu der Lehre von den Werten erweitert. In der Literatur wurde solch eine Erweiterung zwar als Desiderat erkannt (Cusinato, 2018; Cutting, 2016), jedoch bis dato kaum bearbeitet. Ebendiese Lücke beabsichtigt das Programm der axiologischen Psychopathologie zu schließen, indem der Begriff der désordres du coeur und der Wertnehmungsstörung i) exegetisch erschlossen, ii) systematisch für die phänomenologische Psychopathologie fruchtbar gemacht und iii) klinisch bestimmt und psychodiagnostisch erfassbar gemacht wird.

*Axiologie kommt vom altgriechischen ἀξία (axia) für „Wert“. Unter der Axiologie versteht man mithin die Lehre von den Werten, insbesondere wie sie seit dem 19 Jh. systematisch entwickelt wurde.

Betreuer: Prof. Dr. Thiemo Breyer