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 Jinfang Huang  ist Doktorandin an der East China Normal University.
Ihre Fozrschungsschwerpunkte sind Husserls Phänomenologie sowie zeitgenössische Kunst und ästhetische Theorie.

Im Jahr 2018 erwarb sie ihren Bachelor-Abschluss in Erziehungswissenschaften und schloss 2022 ihren Master-Abschluss in Vergleichender Literaturwissenschaft ab. Anschließend begann sie ihr Promotionsstudium an der East China Normal University mit dem Schwerpunkt Phänomenologie.

Im Rahmen ihres Bachelor-Studiums erlangte sie Einblicke in die psychologischen Ansätze von Piaget, die Gestaltpsychologie sowie die pädagogischen Konzepte von Jaspers. Diese Erfahrungen erklären in gewisser Weise ihre neutrale Haltung gegenüber der späteren Konfrontation von Phänomenologie und Psychologismus (Empirismus). Zugleich erleichterten sie ihr den Zugang zu den Gedanken von Schutz und Gurvitch. Aufgrund der Werke von Kafka, Rilke und zahlreichen Werken der deutschen Literatur, entschied sie sich im zweiten Jahr meines Bachelor-Studiums, von Erziehungswissenschaften zum Literaturstudium zu wechseln.

Im Jahr 2019 wechselte sie an die Guangdong University of Foreign Studies, eine der traditionsreichsten Hochschulen Chinas, die über eine umfangreiche fremdsprachige Literatur verfügt. Dies ermöglichte ihr einen direkten Zugang zu deutschsprachigen Werken. Im zweiten Jahr ihres Masterstudiums entschied sie sich, die Phänomenologie als Forschungsmethode für ihre Abschlussarbeit zu wählen, und so begann ihre Reise in die Phänomenologie: Sie vertiefte sich systematisch in die Theorien der Phänomenologie und entwickelte insbesondere ein starkes Interesse an der Phänomenologie Husserls. Obwohl es allgemein bekannt ist, dass Husserl wenig Interesse an Literatur und Kunst zeigte, hat dies keineswegs ihr Interesse geschmälert. Im Gegenteil, es eröffnete ihr die Möglichkeit, ihre phänomenologische Forschung aufzunehmen: die Verbindung der Husserlschen Phänomenologie mit Geisteswissenschaften wie Literatur und Kunst. Im Jahr 2021 entschied sie sich für die Ästhetik bzw. Die Phänomenologie der Ästhetik als Schwerpunkt. In China gibt es ein Ästhetik-Studium in der Literaturabteilung, in dem die Studierenden nicht nur literarische Erkenntnisse, sondern auch Medienwissenschaft und Kunsttheorie studieren können.

Im Jahr 2022 begann sie ihr Promotionsstudium an der East China Normal University mit dem Schwerpunkt Phänomenologie. Während ihrer Doktorandenphase konzentrierte sie sich in ihren Fachkursen insbesondere auf Adorno (dessen Dissertation eine kritische Auseinandersetzung mit Husserl in Bezug auf die Intentionalität darstellt), Benjamin (ihre Abschlussarbeit untersuchte die Ursprünge von Benjamins und Husserls Vorstellungskrafttheorie), die deutsche Romantik (unter Berücksichtigung von Benjamins Dissertation, um die Beziehung zwischen der Romantik und der Phänomenologie zu erforschen) und Descartes sowie die moderne Philosophie (um sich auf die Lektüre Cartesianische Meditationen und Pariser Vorträge von Husserl vorzubereiten). Das Hauptziel bestand darin, ein umfassendes Verständnis für die Situation der Phänomenologie zu erlangen, wobei ihre Überlegungen zu Husserl und seiner Beziehung zur Ästhetik kontinuierlich vertieft wurden.

 

Current Project

Her research focuses on Husserl’s theory of image consciousness and aims to propose a new Husserlian aesthetic framework. Her central question is: how can image consciousness—particularly the image object—be reinterpreted within contemporary media theory? The image object has long been a subject of debate in academia. Whether in phenomenological image theory or in its aesthetic possibilities, Husserl (primarily in HUA XXIII) assigns the image object a status distinct from that of the physical image and the image subject. However, different phenomenologists have taken radically different approaches to the image object: some equate it with Sartrean imagination, while others argue that the image object is not an object at all. In her view, clarifying the status of the image object is fundamental to Husserl’s phenomenological project, particularly in relation to fiction and intentionality. Her current work begins with perception, integrating media theory to seek an epistemological and aesthetic resolution for the image object.

Specifically, she will first systematically analyze Husserl’s published works and unpublished manuscripts, structuring my research around three dimensions: early image theory as represented in Logical Investigations, the theory of image consciousness developed in the HUA XXIII, and the late Freiburg period’s theory of “perceptual fantasy.” Next, she will examine the technological transformations in the history of science, particularly in the 1940s and 1950s, focusing on how art theorists such as Erwin Panofsky and Ernst Gombrich analyzed perspective, and compare their approaches with phenomenological methods. In the 1960s, she will reflect on the structuralist critique of Husserl’s image theory, particularly through Derrida, assessing both the strengths and limitations of Husserl’s approach. Her main research focus will be on Merleau-Ponty’s continuation of Husserl’s work, particularly his concept of “motor intentionality”, to rethink phenomenological methodology. Finally, she will engage with the challenges posed by natural phenomenology and technological phenomenology, exploring the aesthetic implications of digital images and virtual reality for the structure of image consciousness. The contemporary dialogue on Husserl’s image theory, initiated by philosophers such as Lambert Wiesing2005 and Emmanuel Alloa2011, provides a productive intellectual platform for her investigation. By bridging Husserl’s image theory with modern media contexts, her research seeks to advance both phenomenological aesthetics and the understanding of intentionality in a digital age.